Dein Weg zum Erfolg- ohne Selbstoptimierungs­druck

Erfolgreich ohne Selbstoptimierungsdruck_eine Frau sitzt mit Laptop zufrieden und entspannt in einem Cafe

Warum du nicht „die beste Version“ deiner selbst sein musst

Echte Entwicklung braucht keine Perfektion. Erfahre, wie du mit dem ABC-Modell liebevoll Muster erkennst – und mehr Wahlfreiheit statt Druck gewinnst.

In der Coaching- und Persönlichkeitsentwicklungswelt hört man sie ständig:
„Werde die beste Version deiner selbst!“
„Hol das Maximum aus dir heraus!“
„Du kannst alles schaffen, wenn du nur willst!“

Doch was, wenn sich diese Sätze für dich gar nicht kraftvoll, sondern eher wie ein weiterer Leistungsdruck anfühlen?

Ich bin Coach – aber ich glaube nicht daran, dass Wachstum bedeutet, ständig „besser“ werden zu müssen. Für mich bedeutet Persönlichkeitsentwicklung: mehr Wahlfreiheit im Denken, Fühlen und Handeln. Es geht nicht um „höher, schneller, weiter“. Es geht um Selbstannahme, Selbstfürsorge – und darum, neue Wege zu entdecken, wenn alte Automatismen uns nicht mehr gut tun.

Ein hilfreiches Modell, um das zu verstehen, ist das sogenannte ABC-Modell aus der kognitiven Verhaltenstherapie. Und das schauen wir uns jetzt mal ganz in Ruhe an.


Was ist das ABC-Modell?

Das ABC-Modell beschreibt, wie unsere Gedanken, Gefühle und Reaktionen miteinander verbunden sind. Es sieht auf den ersten Blick ganz einfach aus:

  • A = Auslöser (Reiz, Situation)
  • B = Bewertung (Gedanken, Überzeugungen)
  • C = Consequence (Gefühl & Handlung)

Viele Menschen glauben, dass A direkt zu C führt. Zum Beispiel:

Mein Chef kritisiert mich (A) → Ich fühle mich schlecht & ziehe mich zurück (C)

Aber in Wahrheit geschieht dazwischen etwas ganz Entscheidendes: unsere Bewertung der Situation (B).
Vielleicht denkst du unbewusst:

„Ich habe versagt“ oder „Ich bin nicht gut genug“ – und genau diese Gedanken lösen das negative Gefühl aus.

Das bedeutet: Nicht die Situation selbst bestimmt, wie wir uns fühlen oder verhalten – sondern unsere innere Deutung.


Warum das so wichtig ist – und warum das nichts mit „Optimieren“ zu tun hat

Unser B, also die Bewertung, läuft meist auf Autopilot. Alte Glaubenssätze, Muster aus Kindheit, Schule, Gesellschaft steuern unsere Reaktionen, ohne dass wir es merken.

Wenn wir beginnen, diesen Autopiloten bewusst wahrzunehmen – und vielleicht sogar sanft zu hinterfragen – dann entsteht Wahlfreiheit.
Und genau das ist für mich echte Persönlichkeitsentwicklung:
Nicht perfekt zu funktionieren, sondern mitfühlend zu verstehen, warum wir so reagieren wie wir reagieren – und ob wir es heute vielleicht anders möchten.


5 Tipps: So kannst du das ABC-Modell für dich nutzen

1. Werde dir deiner Auslöser bewusst (A)

Beobachte: In welchen Situationen fühlst du dich schnell gestresst, verletzt oder überfordert? Welche Menschen oder Themen triggern dich?

📝 Mini-Übung: Führe ein Trigger-Tagebuch. Notiere dir 2–3 typische Situationen, die dich emotional stark bewegen.

2. Erkenne deine Bewertungen (B)

Frage dich: „Was denke ich gerade über mich oder die Situation?“
Oft sind das automatische Gedanken wie:

  • „Ich darf keine Fehler machen“
  • „Ich muss es allen recht machen“
  • „Ich bin nicht wichtig“

💡 Tipp: Schreib deine Gedanken auf – ganz ehrlich, ohne Zensur. Allein das macht sie schon bewusster.

3. Spüre, was das mit dir macht (C)

Wie fühlst du dich mit diesen Gedanken?
Und wie handelst du daraufhin?
Gibt es vielleicht andere Interpretationen, die dir mehr Ruhe oder Mitgefühl ermöglichen würden?

Beispiel:

Statt „Ich darf keine Schwäche zeigen“ → „Ich bin ein Mensch. Auch ich darf Fehler machen.“

4. Bring Mitgefühl in dein System – nicht Perfektion

Der Schlüssel ist nicht: Denk einfach „positiv“!
Sondern: Fang an, dich mit deinen inneren Bewertungen freundlich auseinanderzusetzen.
Und erkenne: Du musst dich nicht erst verbessern, um liebenswert zu sein. Du bist es schon jetzt.

🌿 Selbstfürsorge beginnt mit Erlaubnis – nicht mit Leistung.

5. Gib dir Zeit – Veränderung ist ein Prozess

Du wirst nicht von heute auf morgen deinen inneren Autopiloten ändern. Aber jeder Moment, in dem du inne hältst und bewusst wählst, ist ein Schritt in Richtung innerer Freiheit.


Mein Fazit: Es geht nicht um „mehr“ – es geht um dich

Du musst nicht höher springen, härter kämpfen oder besser funktionieren.
Du darfst einfach du sein.
Und wenn du bereit bist, liebevoll hinzuschauen, wie du auf die Welt reagierst – und welche Möglichkeiten du noch hast – dann entwickelst du dich. Ganz natürlich, ohne Druck.
Nicht zur „besten Version“ – sondern zur freiesten.


Wenn du lernen möchtest, mitfühlender mit dir umzugehen, deine Reaktionen besser zu verstehen und dich aus alten Mustern zu befreien, dann begleite ich dich gern in deinem Prozess.

 

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