10 wertvolle Tipps für mehr innere Ruhe im Arbeitsalltag
Du kennst das Gefühl: Der Stresspegel steigt, die Gedanken kreisen, der Druck wächst. In solchen Momenten werden wir oft von alten Glaubenssätzen und unbewussten Mustern überrollt, die uns blockieren. Aber was, wenn ich dir sage, dass du nicht nur dein Mindset ändern kannst, sondern auch dein Nervensystem?
Mit einem körperbasierten Coaching, wie ich es in der NESC-Ausbildung von Britta Kimpel gelernt habe, können wir uns direkt mit unserem Körper verbinden und so unser Nervensystem regulieren. Diese Regulierung hilft uns nicht nur, besser mit Stress umzugehen, sondern auch, Glaubenssätze und Muster langfristig zu verändern.
In diesem Beitrag erkläre ich dir, wie das funktioniert und gebe dir wertvolle Tipps, wie du das Nervensystem im Berufsalltag regulieren kannst – damit du mit mehr Achtsamkeit, weniger Stress und mehr Selbstfürsorge deine beruflichen Herausforderungen meisterst.
Was ist Nervensystemregulierung und warum ist sie wichtig?
Unser Nervensystem ist der „Schaltkreis“ des Körpers. Es steuert unsere Reaktionen auf Stress, Ängste, Herausforderungen und sogar auf die kleinen, alltäglichen Belastungen, die uns im Berufsleben begegnen. Wie gut unser Nervensystem funktioniert, entscheidet oft darüber, ob wir in einem Zustand von Klarheit und Handlungsfähigkeit oder von Überforderung und Blockaden sind.
Ein reguliertes Nervensystem ist die Grundlage für:
- Bessere Stressbewältigung
- Veränderung von alten Glaubenssätzen und Mustern
- Mehr Gelassenheit und Achtsamkeit
- Erhöhte Resilienz im Joballtag
Durch körperbasiertes Coaching können wir lernen, in stressigen Momenten wieder zu uns selbst zurückzukommen, um klar und ruhig zu handeln, statt uns von unbewussten Reaktionen überfluten zu lassen.
Die Polyvagaltheorie: Wie unser Nervensystem auf Stress reagiert
Die Polyvagaltheorie von Dr. Stephen Porges hilft uns zu verstehen, wie unser Nervensystem auf verschiedene Situationen reagiert. Sie unterscheidet drei Zustände des Nervensystems, die uns auch im Berufsalltag beeinflussen:
1. Vagus-Status: Der ruhige Zustand – Sicherheit und Verbundenheit
Dieser Zustand ist der optimale Zustand, in dem wir uns ruhig, sicher und verbunden mit uns selbst und anderen fühlen. Hier sind wir in der Lage, klar zu denken, zu handeln und in zwischenmenschlichen Beziehungen gut zu kommunizieren.
- Beispiel im Job: Du hast ein schwieriges Gespräch mit einem Kollegen und kannst ruhig und sachlich reagieren, weil du innerlich ausgeglichen bist.
2. Sympathikus-Status: Aktivierung – Kampf oder Flucht
In diesem Zustand sind wir in Alarmbereitschaft. Unser Körper ist darauf vorbereitet, entweder zu kämpfen oder zu fliehen, wenn er eine Bedrohung wahrnimmt. Hier sind unsere körperlichen Reaktionen wie Schnellatmung, erhöhter Puls und verspannte Muskeln häufig.
- Beispiel im Job: Du wirst zu einem spontanen Meeting gerufen und spürst sofort, wie dein Herz schneller schlägt und dein Kopf beginnt zu rasen. Du reagierst mit Stress und Nervosität.
3. Vagale Deaktivierung: Erstarren – Shutdown
Wenn die Bedrohung zu groß wird und der Körper nicht mehr kämpfen oder fliehen kann, schaltet das Nervensystem in den „Shutdown“-Modus. Wir fühlen uns leer, erschöpft und können uns nicht mehr konzentrieren oder reagieren.
- Beispiel im Job: Du fühlst dich von der Flut an Aufgaben und dem Druck überwältigt und „verlierst“ dich in deiner To-Do-Liste. Du hast das Gefühl, dass du nichts mehr bewältigen kannst.
10 Tipps, wie du dein Nervensystem im Berufsalltag regulieren kannst
1. Tief atmen
Atemübungen helfen, den Körper schnell in den „Vagus-Status“ zu bringen. Einfache Übungen wie das „4-7-8 Atmen“ (4 Sekunden einatmen, 7 Sekunden halten, 8 Sekunden ausatmen) beruhigen das Nervensystem und fördern den klaren Fokus.
2. Kleine Pausen einbauen
Nimm dir bewusst Pausen, um deinen Körper zu entspannen und dich zu regenerieren. Ein kurzer Spaziergang oder eine Atemübung kann Wunder wirken.
3. Bewusste Achtsamkeit üben
Nimm dir täglich ein paar Minuten Zeit, um bewusst in deinen Körper zu spüren. Wo fühlst du Spannungen? Was braucht dein Körper jetzt? Achtsamkeit hilft, das Nervensystem aus der ständigen Alarmbereitschaft zu holen.
4. Dehnen und Lockern
Mache regelmäßig einfache Dehnübungen oder lockere deine Muskeln, besonders im Nacken- und Schulterbereich, um die körperliche Anspannung zu reduzieren.
5. Stressbewältigung durch Bewegung
Körperliche Bewegung hilft, Stress abzubauen und das Nervensystem zu regulieren. Gehe nach einem anstrengenden Meeting eine Runde spazieren oder mache ein kurzes Workout.
6. Visualisierungstechniken
Nutze deine Vorstellungskraft, um dich in einen Zustand von Ruhe und Sicherheit zu versetzen. Stell dir vor, wie du an einem friedlichen Ort bist oder dich sicher und unterstützt fühlst.
7. Erde dich
Verbinde dich mit der Erde, indem du barfuß auf dem Boden gehst oder einfach bewusst in den Raum um dich herum spürst. Dies kann helfen, deinen Körper zu beruhigen.
8. Lächeln
Es mag überraschend klingen, aber das einfache Lächeln kann das Nervensystem positiv beeinflussen und den Vagusnerv aktivieren.
9. Gesunde Ernährung
Achte auf eine ausgewogene Ernährung, die deinem Körper die nötige Energie liefert. Ein stabiler Blutzuckerspiegel trägt dazu bei, dass dein Nervensystem weniger anfällig für Stress ist.
10. Achtsam mit den eigenen Grenzen umgehen
Lerne, „Nein“ zu sagen, wenn du merkst, dass du an deine Grenzen stößt. Der Umgang mit den eigenen Bedürfnissen und Grenzen ist essenziell für ein stabiles Nervensystem.
Fazit: Dein Nervensystem als Schlüssel zur Veränderung
Indem du lernst, dein Nervensystem zu regulieren, kannst du nicht nur deinen Stresslevel senken, sondern auch alte Muster und Glaubenssätze hinterfragen und ändern. In Verbindung mit einem körperbasierten Coaching und der Polyvagaltheorie kannst du langfristig eine größere Stresskapazität entwickeln und deine berufliche und persönliche Entwicklung auf ein neues Level heben.
Wenn du lernen möchtest, wie du dein Nervensystem gezielt regulieren und deine Muster nachhaltig verändern kannst – ich begleite dich gern auf deinem Weg.
